Montag, 23. August 2010

Wie alles angefangen hat.

Angefangen hat es mit der Nachricht, dass kein Schüler der kleinen Landstadt Wurupong die Prüfung am Ende der neunjährigen Basic School (6 Jahre Primary School und 3 Jahre Junior High School) bestanden hatte. Nichts Besonderes. Vielen Schülern aus ländlichen Schulen geht es ebenso. Sie fallen duch die landesweite Zentralprüfung oder sie bestehen mit so schlechtem Resultat, dass sie bestenfalls einen Platz in einer schlechtausgestatteten und vernachlässigten Sekundarschule (Senior High School) bekommen, wo ihre Schulkarriere spätestens an der zentralen Senior-High-School-Prüfung scheitert, die das Eingangstor für Lehrn- und Ausbildungsstätten des Teriären Bereich darstellt.
Wie konnte es dazu kommen? Ohne große Anstrengung lassen sich zahlreiche erfolgreiche Söhne und Töchter der Stadt aufzählen, die akademisch und beruflich in den städtischen Zentren Karriere gemacht haben. Da gibt es Rechtsanwälte, Universitätsprofessoren und praktische Ärzte, daneben Krankenschwestern und –pfleger, Lehrerinnen und Lehrer und Verwaltungsbeamte auf allen Hierarchieebenen. Sie alle sind in Wurupong geboren und aufgewachsen und haben dort zumindest die Primarschule besucht. Warum muss man, wenn man heute ein Kind aus Wurupong fördern möchte, dieses nach Accra verpflanzen, um dessen schulischen Erfolg zu sichern? Wer heute die örtlichen Schulen absolviert, ist zu einem Leben in Armut verurteilt. Nachdem sie ihre Schulzeit abgesessen haben, oft ohne richtig lesen und schreiben zu lernen, zieht es die Jugendlichen in die städtischen Zentren, wo sich die Mädchen als Hausmädchen verdingen, die Jungen jeden Gelegenheitsjob annehmen, der sich ihnen bietet.
Lässt sich daran nichts ändern?

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