Sonntag, 8. Januar 2012

Unser erstes eigenes Buch, Projekt an der D.A. Junior High School Wurupong

„Unser erstes eigenes Buch“

District Authority School JHS2
Carolin Szibor

Auf diesem Foto: Carrolin Szibor mit ihrer Schulklasse in
Wurupong 2011





Meine fächerübergreifende und projektorientierte Unterrichtseinheit „Unser erstes eigenes Buch“ habe ich über 6 Wochen in der JHS2 der District Authority School durchgeführt.




Das Projekt bestand aus 5 unterschiedlichen Teilbereichen, die abwechselnd im Unterricht durchgeführt wurden.
  1. Examples- Other stories
  2. Grammar
  3. Brainstorming
  4. Drawing
  5. Creative Writing
Teilbereich1 diente als Hinführung zum Thema, d.h. als eine Auseinandersetzung mit bereits bestehender Kinderliteratur. Hier habe ich Bücher aus Europa sowie Afrika gezeigt, um auch bei den SchülerInnen im literarischen Kontext ein interkulturelles Bewusstsein zu schaffen: Wie unterscheiden sich die Bücher der verschiedenen Länder? Welche Aspekte finde ich bei Büchern spannend?
Die Schulklasse von Carolin Szibor im Unterricht 2011
In diesem Teilbereich habe ich die SchülerInnen selbständig arbeiten lassen, d.h. ich habe die Bücher bereitgestellt und sie selbst auswählen lassen, welche Bücher sie wie lange anschauen wollen. Durch ein individuelles Interesse der Kinder an den Büchern und die dadurch vorhandene intrinsische Motivation wurde die Lust auf das eigene Erstellen eines Buches geweckt. Außerdem ist die Selbständigkeit für kreatives Arbeiten wichtig. Also werden Selbstkompetenzen wie eigenständiges Arbeiten und Selbstvertauen der einzelnen Kinder gefördert.
Der Grammatikteil ist primär für das Erfüllen des ghanaischen Lehrplans wichtig. Die englischen Zeitformen wollte ich möglichst interessant im Klassenraum veranschaulichen. Wir haben im ersten Teil hauptsächlich Simple Present, Simple Past und Future-Tense und im zweiten Teil Present Perfect, Past Perfect und Past Perfect Continous zusammen erarbeitet . Beispiele, die ihren persönlichen Alltag betreffen halfen beim Verständnis ( Beispiel: Richard often eats fufu.). Durch das gemeinsame Erstellen einer großen “Tense-timeline“ ( Zeitstrahl, in dem alle Zeitformen eingetragen werden) auf einer großen Holzplatte, ein True or False Rätsel, ein Flash Card Memory oder ein Running Game ( angelehnt an das Prinzip von 1,2 oder 3) wurde das erlernte Grammatikwissen gefestigt. Hier habe ich die Klasse meist in Partner- oder Gruppenarbeit aufgeteilt, um auch die Sozialkompetenzen wie Toleranz und Hilfsbereitschaft zu
fördern.

Schüler von Carolin Szibor in
Wurupong 2011
In der Brainstorming-Phase war die Eigenständigkeit und Fantasie der Kinder gefragt. Die SchülerInnen zeigten hier noch viel Unsicherheit, brauchten Denkanstöße und Lenkung, um an das eigenständige und kreative Arbeiten herangeführt zu werden. Hier ging es um die Fragen: Worüber soll unser Buch handeln? Wie sind die Hauptfiguren unserer Geschichte? Wann und wo spielt die Geschichte?
Für die Erarbeitung der Hauptfiguren haben die Kinder gemeinsam ihre Körperumrisse auf einem großen Tapetenstück abgezeichnet und darin Eigenschaften zur fiktiven Person der Geschichte gesammelt. Den Kindern fiel es sichtlich schwer, frei zu arbeiten und sich von der Realität zu lösen. Beispielhaft dafür war die Namensgebung der Charaktere der Geschichte: Im ersten Durchgang fielen den Kindern nur Namen von Mitschülern für die Charaktere ein. Um ihnen aber Fanatasie und Fiktion näher zu bringen half dann der Teilbereich “Drawing“.





Durch kleine freie Zeichenaufgaben wurde die Arbeit gelockert und die Ideen der Kinder immer fantasievoller, bis dann auch letztendlich fiktive Namen wie “Ice Boy“ für die Charaktere entstanden. Vor allem bei den Zeichenaufgaben hatten die leistungsschwächeren ebenso wie die -stärkeren SchülerInnen großes Vergnügen. Sie sollten unter anderem ihren Gegenüber porträtieren, abstrakt/frei zeichnen und das perspektivische Zeichnen in der freien Natur erlernen. Dieser Teilbereich war also zum einen Grundlage für dieIdeensammlung zum Buch und beinhaltete zum anderen das spätere illustrieren der eigenen Geschichte. Außgehend von der Hypothese, dass Kindern durch Bildsprache das kreative Schreiben einfacher zugänglich ist, sollten die SchülerInnen erst ein Bild für die Geschichte malen und darauf aufbauend einen Text zum Bild verfassen.


Die Ergebnisse der Schüler und Schülerinnen
 von Carolin Szibor (2011), zusammengefasst
in einem "Story-book"

Das Ergebnis ist das Buch “The Story Of The Big Three“, ein 45-seitiges Buch von 16 Schülern der JHS2. Auf das Endprodukt bin ich sowie die Klasse sehr stolz, denn es zeigt die kreativen Ideen der Kinder genauso wie deren sprachliche Leistung im Fach Englisch.  





 





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